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Sonntag, 2. April 2023
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Will man der Bibel glauben, verwandelte Jesus an einem Gastmahl Wasser zu Wein. Ein Wunder. In der Welt heute wäre ein anderes Wunder wichtiger: Jesus müsste aus Stein und Staub Wasser schaffen. Weltweit öffnet sich eine Schere: Es gibt immer... weiterlesen
TV: «Es geschah am ... Der Bührle-Kunstraub». Das Bührle-Museum ist am 10. Februar 2008 Schauplatz des grössten Kunstraubes in Europa. An diesem Tag stürmen bewaffnete Männer einer serbischen Mafiabande das Gebäude und entwenden vier... weiterlesen
Ganz unverhofft begegnete ich neulich auf Instagram einem Pärli-Bild, das mich staunen liess. Dabu (kl. Bild) von Dabu Fantastic zeigte in seiner Insta-Story ein Kuschel-Bild von sich und einer Frau. Dazu postete der Musiker den Song «Liebi.. weiterlesen
Silvan Wiedmer und Yunus Ruff mit ihren Goldmedaillen der Berufsweltmeisterschaft. Bild: Christian Felix
Im Fussball ist die Schweiz nur Mittelklasse, sie ist jedoch Spitze bei Berufsweltmeisterschaften. Zwei Winterthurer Sieger berichten aus erster Hand.
Ausbildung Yunus Ruff und Silvan Wiedmer tragen eine Goldmedaille auf der Brust. Die beiden Winterthurer sind Berufsweltmeister. Sie haben ihre Lehre und ihre Berufsmatur an der Mechatronik Schule Winterthur (MSW) gemacht.
Herzliche Gratulation, Sie sind Weltmeister im Bereich Industrie 4.0. Was ist Industrie 4.0?
Yunus Ruff: Es gab bisher drei industrielle Revolutionen. Jede war mit einer neuen Technologie verbunden. Die vierte, eben die Industrie 4.0, beruht eher auf der Anwendung einer bewährten Technologie, kurz gesagt, der Digitalisierung.
Silvan Wiedmer: Zum Beispiel bestellt ein Kunde einen Schuh mit grünen Schnürsenkeln. Eine Anlage erhält diese Information automatisch und produziert den richtigen Schuh zur richtigen Zeit. Gleichzeitig liefert sie Daten zum Produktionsprozess zurück.
Ruff: So eine Fabrik wie die alten Sulzer-Werke kann sich unsere Generation gar nicht mehr vorstellen.
Wie kann ich mir den Wettbewerb an der Berufsweltmeisterschaft genau vorstellen?
Wiedmer: Wir bekamen acht Aufgaben in je zweistündigen Arbeitsblöcken. Der Wettbewerb dauerte für uns vier Tage.
Ruff: Meistens sah man uns am Bildschirm. Wir waren überrascht, dass wir doch ab und zu zum Schraubenzieher greifen mussten. An einem dieser Tage hatten wir eine speziell schwierige Aufgabe zu lösen und mussten dann bis zehn Uhr nachts auf das Ergebnis warten. Das war schon hart.
Hatten Sie überhaupt ein Privatleben in der Wettbewerbszeit?
Wiedmer: Das braucht man einfach, um im eigenen Umfeld Unterstützung zu erhalten.
Ruff: Wir hatten uns in der Vorbereitungszeit gut organisiert, so dass die Abende frei blieben. Wir hatten auch länger Zeit als gedacht. Die Berufsweltmeisterschaften hätten 2021 in Shanghai stattfinden sollen. Wegen Corona war das nicht möglich. So hat man die Meisterschaft auf 2022 verschoben und in verschiedenen Städten durchgeführt.
Für welche Berufe fand der Wettbewerb sonst noch am Austragungsort Stuttgart statt?
Ruff: In derselben Halle wie wir arbeiteten die Automatiker. Sie bauen und programmieren Anlagen.
Wiedmer: Wir hingegen erweitern bestehende Anlagen.
Ruff: Zudem war die Wassertechnologie in Stuttgart.
Von allen europäischen Ländern war die Schweiz an den Berufsweltmeisterschaften mit 19 Medaillen das erfolgreichste. Wie erklärt ihr euch das?
Ruff: Die Schweiz investiert in die Bildung. Wir haben in unserem Land ein einzigartiges duales Bildungssystem. Es bietet Lernenden neben der Berufspraxis gute schulische Grundlagen.
Wiedmer: Wir müssen aber auch erwähnen, dass die ostasiatischen Länder China, Südkorea und Taiwan noch mehr Medaillen gewannen als die Schweiz.
Sie haben Lehre und Berufsmatur an der MSW gemacht. Wie haben Sie Ihren Beruf und diese Schule gewählt?
Ruff: Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, Informatiker zu werden, habe viele Bewerbungen geschrieben, aber keine passende Lehrstelle gefunden. Darum entschied ich mich für das zehnte Schuljahr. Dort erhielt ich eine praxisorientierte technische Grundausbildung und habe dadurch zunächst den Automatiker für mich entdeckt.
Wiedmer: Für mich war das schnell klar. Ich besuchte die MSW an einem Tag der offenen Tür. Dort sah ich, wie die Roboter arbeiteten. Das faszinierte mich. Ich habe zudem mit anderen Lernenden gesprochen.
Haben Sie als Berufsweltmeister Vorteile im Arbeitsleben?
Wiedmer: Bis jetzt noch nicht, aber vielleicht längerfristig. Die Bekanntheit hilft vielleicht mit der Zeit.
Ruff: Ich gehe weniger nervös an Prüfungen, denn ich weiss, was ich kann.
Wie geht es jetzt für Sie weiter?
Ruff: Ich studiere Wirtschaftsingenieur an der ZHAW. Für mich ist das eine logische Erweiterung.
Wiedmer: Ich studiere jetzt Data Science an der Fachhochschule Graubünden. ⋌Interview: Christian Felix
Silvan Wiedmer und Yunus Ruff mit ihren Goldmedaillen der Berufsweltmeisterschaft. Bild: Christian Felix
Im Fussball ist die Schweiz nur Mittelklasse, sie ist jedoch Spitze bei Berufsweltmeisterschaften. Zwei Winterthurer Sieger berichten aus erster Hand.
Ausbildung Yunus Ruff und Silvan Wiedmer tragen eine Goldmedaille auf der Brust. Die beiden Winterthurer sind Berufsweltmeister. Sie haben ihre Lehre und ihre Berufsmatur an der Mechatronik Schule Winterthur (MSW) gemacht.
Herzliche Gratulation, Sie sind Weltmeister im Bereich Industrie 4.0. Was ist Industrie 4.0?
Yunus Ruff: Es gab bisher drei industrielle Revolutionen. Jede war mit einer neuen Technologie verbunden. Die vierte, eben die Industrie 4.0, beruht eher auf der Anwendung einer bewährten Technologie, kurz gesagt, der Digitalisierung.
Silvan Wiedmer: Zum Beispiel bestellt ein Kunde einen Schuh mit grünen Schnürsenkeln. Eine Anlage erhält diese Information automatisch und produziert den richtigen Schuh zur richtigen Zeit. Gleichzeitig liefert sie Daten zum Produktionsprozess zurück.
Ruff: So eine Fabrik wie die alten Sulzer-Werke kann sich unsere Generation gar nicht mehr vorstellen.
Wie kann ich mir den Wettbewerb an der Berufsweltmeisterschaft genau vorstellen?
Wiedmer: Wir bekamen acht Aufgaben in je zweistündigen Arbeitsblöcken. Der Wettbewerb dauerte für uns vier Tage.
Ruff: Meistens sah man uns am Bildschirm. Wir waren überrascht, dass wir doch ab und zu zum Schraubenzieher greifen mussten. An einem dieser Tage hatten wir eine speziell schwierige Aufgabe zu lösen und mussten dann bis zehn Uhr nachts auf das Ergebnis warten. Das war schon hart.
Hatten Sie überhaupt ein Privatleben in der Wettbewerbszeit?
Wiedmer: Das braucht man einfach, um im eigenen Umfeld Unterstützung zu erhalten.
Ruff: Wir hatten uns in der Vorbereitungszeit gut organisiert, so dass die Abende frei blieben. Wir hatten auch länger Zeit als gedacht. Die Berufsweltmeisterschaften hätten 2021 in Shanghai stattfinden sollen. Wegen Corona war das nicht möglich. So hat man die Meisterschaft auf 2022 verschoben und in verschiedenen Städten durchgeführt.
Für welche Berufe fand der Wettbewerb sonst noch am Austragungsort Stuttgart statt?
Ruff: In derselben Halle wie wir arbeiteten die Automatiker. Sie bauen und programmieren Anlagen.
Wiedmer: Wir hingegen erweitern bestehende Anlagen.
Ruff: Zudem war die Wassertechnologie in Stuttgart.
Von allen europäischen Ländern war die Schweiz an den Berufsweltmeisterschaften mit 19 Medaillen das erfolgreichste. Wie erklärt ihr euch das?
Ruff: Die Schweiz investiert in die Bildung. Wir haben in unserem Land ein einzigartiges duales Bildungssystem. Es bietet Lernenden neben der Berufspraxis gute schulische Grundlagen.
Wiedmer: Wir müssen aber auch erwähnen, dass die ostasiatischen Länder China, Südkorea und Taiwan noch mehr Medaillen gewannen als die Schweiz.
Sie haben Lehre und Berufsmatur an der MSW gemacht. Wie haben Sie Ihren Beruf und diese Schule gewählt?
Ruff: Ich hatte mir in den Kopf gesetzt, Informatiker zu werden, habe viele Bewerbungen geschrieben, aber keine passende Lehrstelle gefunden. Darum entschied ich mich für das zehnte Schuljahr. Dort erhielt ich eine praxisorientierte technische Grundausbildung und habe dadurch zunächst den Automatiker für mich entdeckt.
Wiedmer: Für mich war das schnell klar. Ich besuchte die MSW an einem Tag der offenen Tür. Dort sah ich, wie die Roboter arbeiteten. Das faszinierte mich. Ich habe zudem mit anderen Lernenden gesprochen.
Haben Sie als Berufsweltmeister Vorteile im Arbeitsleben?
Wiedmer: Bis jetzt noch nicht, aber vielleicht längerfristig. Die Bekanntheit hilft vielleicht mit der Zeit.
Ruff: Ich gehe weniger nervös an Prüfungen, denn ich weiss, was ich kann.
Wie geht es jetzt für Sie weiter?
Ruff: Ich studiere Wirtschaftsingenieur an der ZHAW. Für mich ist das eine logische Erweiterung.
Wiedmer: Ich studiere jetzt Data Science an der Fachhochschule Graubünden. ⋌Interview: Christian Felix
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