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Montag, 6. Februar 2023
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Ich bin manchmal ein sehr einfaches Gemüt. Wenn irgendwo «Sex» draufsteht, klicke ich drauf. So wie neulich, als mir ein Newsportal eine Pushnachricht beschert, in der die Rede von einem neuen Schweizer Film ist, in dem so viel Sex zu sehen.. weiterlesen
Stadträtin Katrin Cometta, Vorsteherin des Departements Sicherheit und Umwelt.
Zwei Suizide von Polizisten im Juli 2021 und im Februar 2022 schockierten die Stadt. Eine Administrativuntersuchung benennt nun Schwachstellen.
Stadtpolizei Dass sich ein Polizist das Leben nimmt, ist traurig, kommt aber leider vor. Wenn aber bald darauf ein zweiter Suizid geschieht, wenn beide Tote Quartierpolizisten sind, dann ist das ein Schock. Kurz nach den Wahlen in Winterthur, am 13. Februar, wird der zweite Suizid bekannt. Der Polizist hatte sich auf dem Polizeiposten das Leben genommen. Die Öffentlichkeit und nicht zuletzt die zuständige Stadträtin Katrin Cometta sind entsetzt.
Und doch haben die Suizide eine Vorgeschichte. Im Jahr 2016 unterstand die Polizei Stadträtin Barbara Günthard-Maier (FDP). Damals war die Stadtpolizei von umfassenden Sparmassnahmen betroffen. Unmittelbar danach stieg die Zahl der Kündigungen und Krankheitsfälle an. Laut dem «Landboten» war zeitweilig die Hälfte aller 13 Kaderleute der Stadtpolizei krankgeschrieben gewesen, zum Teil mit Burn-out. Zwei Jahre später zitierte die «Winterthurer Zeitung» eine Personalumfrage bei der Stadtpolizei. Die Umfragewerte waren besonders im Bereich interne Kommunikation schlecht.
Auf diese prekäre Lage hat der Stadtrat nicht reagiert. Auch nicht, nachdem sich ein erster Polizist selbst getötet hatte. Cometta sagt dazu: «Ich habe damals die Situation falsch eingeschätzt. Das tut mir sehr leid.» Das Versäumnis hat mit der Organisationsform der Stadtpolizei zu tun. Hier setzt die Administrativeuntersuchung ein, die der Stadtrat nach dem zweiten Suizid angeordnet hat. Er gab den Auftrag dazu der Anwaltskanzlei Rudin Cantieni. In deren Namen referierten Michael Siegrist und Claudia Tobler am Freitag.
Die beiden weisen auf eine Grundproblematik hin. Die Polizei hat eine Schutzfunktion. Sie muss auf Extremereignisse reagieren können. Die Befehlskette bei einem Polizeieinsatz muss schnell und reibungslos ablaufen. Um das sicherzustellen, sind Polizeikräfte oft hierarchisch strukturiert. Gleichzeitig bietet die Polizei eine Reihe von Dienstleistungen für die Bevölkerung an. Für diesen Bereich eignet sich eine moderne Führungsstruktur, die Mitarbeitende in die Entscheidungsfindung mit einbezieht. Die Suizide geschahen an der Schnittstelle zwischen dem Kommandowesen und der modernen Führung.
Eine hierarchische Struktur fusse auf Vertrauen, so Michael Siegrist und Claudia Tobler. In der Stadtpolizei Winterthur sei jedoch Gehorsam mit Loyalität gleichgesetzt worden. Kritik war unerwünscht, Probleme wurden unter den Teppich gekehrt. Die Kommandostruktur bildete laut der Untersuchung eine geschlossene Einheit. Das städtische Personalamt blieb bei Entscheidungen oft aussen vor, von der Stadt festgelegte Prozesse wurden umgangen.
Ausserdem kritisiert die Untersuchung: «Ein einzelner Kommandant mit voller Entscheidungskompetenz für 250 Personen ist eine viel zu grosse Führungsspanne. Die hierarchische Führung wollte 2021 die modern geleitete Quartierpolizei besser einbinden. Dabei kam es zum Streit mit einem Polizisten. Die Führung leitete, laut der Untersuchung, ein juristisch fragwürdiges personalrechtliches Verfahren gegen ihn ein. Der Polizist wurde krank. In seiner Abwesenheit wurde er einem neuen Gebiet zugeteilt, ohne informiert zu werden. Das war der unmittelbare Auslöser für den Suizid. Der Stadtrat hat spät und doch besser als nie die Strukturen der Stadtpolizei unter die Lupe genommen. Mit einem neuen Standort und einem neuen Kommandanten hat der Stadtrat jetzt die Chance, alles, was die Kanzlei Rudin Cantieni erarbeitet hat, umzusetzen. Es könnte die letzte Chance sein.
Christian Felix
Stadträtin Katrin Cometta, Vorsteherin des Departements Sicherheit und Umwelt.
Zwei Suizide von Polizisten im Juli 2021 und im Februar 2022 schockierten die Stadt. Eine Administrativuntersuchung benennt nun Schwachstellen.
Stadtpolizei Dass sich ein Polizist das Leben nimmt, ist traurig, kommt aber leider vor. Wenn aber bald darauf ein zweiter Suizid geschieht, wenn beide Tote Quartierpolizisten sind, dann ist das ein Schock. Kurz nach den Wahlen in Winterthur, am 13. Februar, wird der zweite Suizid bekannt. Der Polizist hatte sich auf dem Polizeiposten das Leben genommen. Die Öffentlichkeit und nicht zuletzt die zuständige Stadträtin Katrin Cometta sind entsetzt.
Und doch haben die Suizide eine Vorgeschichte. Im Jahr 2016 unterstand die Polizei Stadträtin Barbara Günthard-Maier (FDP). Damals war die Stadtpolizei von umfassenden Sparmassnahmen betroffen. Unmittelbar danach stieg die Zahl der Kündigungen und Krankheitsfälle an. Laut dem «Landboten» war zeitweilig die Hälfte aller 13 Kaderleute der Stadtpolizei krankgeschrieben gewesen, zum Teil mit Burn-out. Zwei Jahre später zitierte die «Winterthurer Zeitung» eine Personalumfrage bei der Stadtpolizei. Die Umfragewerte waren besonders im Bereich interne Kommunikation schlecht.
Auf diese prekäre Lage hat der Stadtrat nicht reagiert. Auch nicht, nachdem sich ein erster Polizist selbst getötet hatte. Cometta sagt dazu: «Ich habe damals die Situation falsch eingeschätzt. Das tut mir sehr leid.» Das Versäumnis hat mit der Organisationsform der Stadtpolizei zu tun. Hier setzt die Administrativeuntersuchung ein, die der Stadtrat nach dem zweiten Suizid angeordnet hat. Er gab den Auftrag dazu der Anwaltskanzlei Rudin Cantieni. In deren Namen referierten Michael Siegrist und Claudia Tobler am Freitag.
Die beiden weisen auf eine Grundproblematik hin. Die Polizei hat eine Schutzfunktion. Sie muss auf Extremereignisse reagieren können. Die Befehlskette bei einem Polizeieinsatz muss schnell und reibungslos ablaufen. Um das sicherzustellen, sind Polizeikräfte oft hierarchisch strukturiert. Gleichzeitig bietet die Polizei eine Reihe von Dienstleistungen für die Bevölkerung an. Für diesen Bereich eignet sich eine moderne Führungsstruktur, die Mitarbeitende in die Entscheidungsfindung mit einbezieht. Die Suizide geschahen an der Schnittstelle zwischen dem Kommandowesen und der modernen Führung.
Eine hierarchische Struktur fusse auf Vertrauen, so Michael Siegrist und Claudia Tobler. In der Stadtpolizei Winterthur sei jedoch Gehorsam mit Loyalität gleichgesetzt worden. Kritik war unerwünscht, Probleme wurden unter den Teppich gekehrt. Die Kommandostruktur bildete laut der Untersuchung eine geschlossene Einheit. Das städtische Personalamt blieb bei Entscheidungen oft aussen vor, von der Stadt festgelegte Prozesse wurden umgangen.
Ausserdem kritisiert die Untersuchung: «Ein einzelner Kommandant mit voller Entscheidungskompetenz für 250 Personen ist eine viel zu grosse Führungsspanne. Die hierarchische Führung wollte 2021 die modern geleitete Quartierpolizei besser einbinden. Dabei kam es zum Streit mit einem Polizisten. Die Führung leitete, laut der Untersuchung, ein juristisch fragwürdiges personalrechtliches Verfahren gegen ihn ein. Der Polizist wurde krank. In seiner Abwesenheit wurde er einem neuen Gebiet zugeteilt, ohne informiert zu werden. Das war der unmittelbare Auslöser für den Suizid. Der Stadtrat hat spät und doch besser als nie die Strukturen der Stadtpolizei unter die Lupe genommen. Mit einem neuen Standort und einem neuen Kommandanten hat der Stadtrat jetzt die Chance, alles, was die Kanzlei Rudin Cantieni erarbeitet hat, umzusetzen. Es könnte die letzte Chance sein.
Christian Felix
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